„Manchmal warst du froh, wenn das Spiel vorbei war“

28. April 2024

SGH II-Trainer Lampe zur Saison

Für die SG Handball Ibbenbüren II war das Jahr in der Landesliga eine besondere Erfahrung. Trainer Dennis Lampe berichtet, wie er trotz der Niederlagenserie nie den Mut verloren hat, über die Freude nach dem ersten Sieg, und wie es nun weitergeht.

Trainer Dennis Lampe hat trotz der nahezu ausweglosen Situation der SGH-Reserve in der Landesliga nie die Motivation verloren. | Foto: Michael Diederich

Einsam am Tabellenende der Landesliga steht die SG Handball Ibbenbüren 2. Neulich gab es den ersten Saisonsieg. Trainer Dennis Lampe blickt im Gespräch mit unserer Redaktion auf die Niederlagenserie zurück und wie er es geschafft hat, motiviert zu bleiben. Geholfen habe ihm der Spaß am Sport und sein Team.

Gegen den TSV Ladbergen gab es den ersten Saisonsieg für die SGH Ibbenbüren II in der Landesliga. Wie groß war die Erleichterung?

Lampe: Unser Saisonziel war es wenigstens ein Spiel zu gewinnen. Bisschen blöd war dann, dass das Spiel am Donnerstag stattgefunden hat. Dann konnten wir nicht so richtig viel feiern. Ein paar Bier gab es für uns trotzdem.

Wie haben Sie es geschafft trotz der vielen Niederlagen Ihre Spieler zu motivieren?

Lampe: Wir haben den Spaß nicht verloren und eine ganz witzige Truppe. Schon vor der Saison wussten wir, dass es keine große Chance für uns geben wird. Deshalb sind alle mit Spaß durch die Saison gegangen.

Gab es Momente, in denen Sie ratlos waren?

Lampe: Es ist immer blöd, wenn du komplett auf den Deckel bekommst. Manchmal warst du froh, wenn das Spiel vorbei war. Aber das haben wir alles besprochen. Es hieß für uns nur: Auf die Zähne beißen und durch.

Gab es Momente, in denen Sie hinschmeißen wollten?

Lampe: Nein, die Lust auf die Saison habe ich immer gehabt. Klar war es hier und da ein bisschen blöd. Montags habe ich immer bei allen Spielern angerufen und gefragt, ob sie am Wochenende wieder mitfahren möchten. Zudem hatten wir extremes Verletzungspech. Bereits im ersten Saisonspiel hat sich Dölemeyer die Schulter ausgekugelt. Sebi Elbert hat ein bisschen ausgeholfen und er konnte hier und da etwas helfen. Teilweise sind wir mit einer Mischung aus der zweiten, dritten, vierten und fünften Herren aufgetreten. Einen Stamm von acht Spielern hatten wir. Ich kann ja schon froh sein, dass ich selbst nicht noch spielen musste.

Was hat gefehlt, um in der Landesliga mitzuhalten?

Lampe: Es gab so einige Spiele, in denen wir bis zur Halbzeitpause gleichauf waren. Dann wechselten die Gegner jedoch munter durch und wir mussten mit denselben Spielern die zweite Hälfte bestreiten. So war häufiger am Ende die Luft raus bei uns.

Im Sport gibt es häufiger Geschichten vom Underdog. Der Versuch zählt, lehrten uns bereits der britische Skispringer „Eddie the Eagle“ oder Filmlegende Rocky Balboa. War es also richtig, es überhaupt zu probieren?

Lampe: Ich glaube, es hat keiner einen Schritt nach hinten gemacht und das ist das Wichtigste. Ich kenne es selbst aus der B-Jugend, wo wir wenig erfolgreich waren und fast nur verloren haben.

Welche Ziele gab es in der Rückrunde?

Lampe: Intern haben wir immer gesagt, dass wir das Rückspiel gegen den TSV Ladbergen gewinnen müssen. Das haben wir nun auch geschafft. Hier und da mal Punkte zu holen wäre natürlich auch nicht schlecht gewesen. Mit einem vollen Kader ohne Verletzungsprobleme hätte man zwischen 8 und 15 Punkten holen können.

Wie geht es personell weiter nach dieser Saison?

Lampe: Eines kann ich schon einmal sagen: Der Trainer bleibt nicht mehr. Ich habe zwei kleine Kinder zuhause und musste in dieser Saison viel fahren zu Auswärtsspielen. Die Familie geht nun mal vor. Wie es mit der Mannschaft weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Ich wünsche den Jungs alles Gute.


Artikel in der IVZ erschienen am Mittwoch, 24.02.2024
geschrieben von Michael Diederich

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