Die ungleichen Karrieren der Guhe-Brüder

10. November 2024

SGH-Duo will durchstarten

Die Guhe-Brüder Cedric und Jost drehen diese Saison nach ihren Verletzungen richtig auf. Gemeinsam stehen sie mit den SGH-Herren an der Spitze der Verbandsliga und haben Chancen auf den Aufstieg.

Die Brüder Jost (l.) und Cedric Guhe gehen bei der SGH Ibbenbüren auf Torejagd. | Foto: Daniel Diesendorf

Die Guhe-Brüder Cedric, 20 Jahre, und Jost, 17 Jahre, gehören zum Kader der SG Handball Ibbenbüren. Zusammen mit drei weiteren Teams steht das Team von Maik König an der Spitze der Verbandsliga. Einen großen Anteil an dem Erfolg haben auch die Guhe-Brüder, die in einer Handballfamilie aufwuchsen. Zu dem Hallensport kamen beide jedoch erst später und auch auf unterschiedliche Weise. Diesen Schritt bereuen sie bis heute nicht.

Cedric Guhe, der beruflich als Industriekaufmann arbeitet, kam durch die Menger-Brüder zum Handball. Ein Gespräch mit Vater Christian Guhe führte dazu, dass der jetzt 20-Jährige in die D-Jugend-Mannschaft der SGH Ibbenbüren kam. „Ich kam mitten in der Saison zum Team und hatte vor meinem ersten Spiel wenige Trainingseinheiten. Das erste Spiel hat mir trotzdem sehr gut gefallen und seitdem spiele ich Handball“, so der Rückraum-Spieler der SGH Ibbenbüren.

Sein jüngerer Bruder Jost, der zurzeit in Hopsten an der Hüberts’schen Schule sein Abitur macht, kam etwas unkomplizierter zur Hallensportart. Er schaute sich ein Spiel der SG-Herren an, welches ihn faszinierte. „Mir hat es gefallen, da Vieles auf einmal passierte“, erzählt der 17-Jährige. Jost fing in der E-Jugend an, spielte bis zur D-Jugend Handball und Fußball parallel, ehe er mit der Rasensportart aufhörte, um sich vollkommen auf den Handball zu konzentrieren.

Diese Saison spielen die beiden Brüder zusammen bei den zurzeit starken ersten Herren. Das war auch lange Zeit der Wunsch des älteren Bruders Cedric, denn eigentlich ist Jost noch im A-Jugend-Alter. „Jost sollte diese Entscheidung selbst treffen, wir wollten ihn nicht drängen“, so Vater Christian, der selbst als Handball-Trainer in Ibbenbüren aktiv ist. Durch einen Doppelvertrag ist es Jost allerdings möglich, bei den ersten Herren in Ibbenbüren, wie auch in der A-Jugend des TV Emsdetten zu spielen.

„In meinem zweiten C-Jugend-Jahr wurde ich zu einem Probetraining beim TV Emsdetten eingeladen. Da habe ich schnell zugesagt“, sagt der 17-Jährige. In Emsdetten trainiert das Team viermal die Woche, in Ibbenbüren zweimal. Um diese Doppelbelastung zwischen A-Jugend und Senioren zu kompensieren, hat Jost Guhe einen festen Trainingsplan. „Ich will mindestens einmal die Woche in Ibbenbüren trainieren, deswegen fällt meistens eine Trainingseinheit in Emsdetten aus.“ Somit absolviert das Handballtalent vier feste Trainingseinheiten in der Woche. Viele jetzige Mitspieler kannte Jost vorher. „Durch die Kreisauswahl kannte ich einige Spieler aus der Mannschaft. Ich habe mich in Emsdetten gut aufgenommen gefühlt.“ In der Regionalliga stehen die Emsdettener zurzeit nicht so gut da, sie befinden sich auf dem vorletzten Platz.

In Ibbenbüren läuft es deutlich besser. Die SGH-Herren spielen in der Verbandsliga ganz oben mit und haben Chancen auf den Aufstieg. „Wir kennen uns in Ibbenbüren durch den Verein alle schon länger. Viele sind schon jahrelang dabei. Es macht sehr viel Spaß mit der Truppe“, berichtet Cedric.

Die Brüder hatten in der Vergangenheit mit Verletzungen zu kämpfen. „Ich möchte diese Saison vor allem fit bleiben und Spaß mit der Mannschaft haben“, lauten Cedrics Saisonziele. Er ist in Ibbenbüren sehr zufrieden und möchte auf dem Platz Verantwortung übernehmen. Jost teilt die weitestgehend gleichen Ziele. Zukünftig äußert er keinen konkreten Ligawunsch: „Ich möchte so hoch spielen, wie es mein Körper mitmacht. Dazu müssen auch die Leistungen stimmen.“

Eine Rivalität zwischen den Geschwistern gibt es auf dem Platz nicht. „Wir sind zwei ganz verschiedene Spielertypen, deswegen ist es schwer sich zu vergleichen. Wir brauchen uns nichts zu beweisen“, so Cedric. „Wir verstehen uns auch zu Hause sehr gut“, erzählt Jost.


Artikel geschrieben von Daniel Diesendorf
In der IVZ erschienen am Donnerstag, 07.11.2024