Dramatisches Ende ohne Happy End – SG verliert

18. Dezember 2025

21:22 im Verbandsliga-Gipfeltreffen

Freude und Enttäuschung liegen oft nur Sekunden auseinander: Im Topspiel der Handball-Verbandsliga zwischen der sGH Ibbenbüren und HSV Westerholt erleben 550 Fans in der Halle Ost ein Wechselbad der Gefühle.

Magnus Aust (am Ball), der in dieser Szene das Anspiel auf Tom Eilers (Nr. 4) versucht, war mit sieben Treffern bester SG-Werfer. | Foto: Tobias Mönninghoff

Viel näher als beim Gipfeltreffen der Handball-Verbandsliga zwischen dem bisherigen Spitzenreiter SGH Ibbenbüren und dem ärgsten Verfolger HSV Westerholt können Freud und Leid im Sport nicht beieinander liegen. Nach 60 intensiven und spannenden, aber nicht immer hochklassigen Minuten hieß es 21:22 aus Sicht der Gastgeber, die damit Rang eins an die Gäste abgeben musste.

Während die Ibbenbürener nach einer dramatischen Schlussphase enttäuscht zu Boden gingen, spielten sich auf Seiten des neuen Tabellenführers unglaubliche Jubelszenen an.

Das ist nur eine Momentaufnahme, die Saison ist noch lang.

SG-Trainer Maik König zur neuen Ausgangslage

„Es ist wirklich brutal“, musste sich SG-Trainer Maik König nach nervenaufreibenden letzten Minuten erst einmal sammeln. 550 Fans, darunter zahlreiche lautstarke Gästeanhänger, hatten zuvor einen echten Handball-Krimi erlebt.

Der Spielfilm der letzten drei Minuten: Beim Stande von 20:19 für die SG verwirft Magnus Aust einen Siebenmeter, möglicherweise der Schlüsselmoment des Gipfeltreffens. Kurz darauf gleicht Dustin Dalian für Westerholt zum 20:20 aus, 90 Sekunden vor dem Ende bringt Marius Leibner den HSV mit 21:20 in Führung. 59 Sekunden vor Ertönen der Schlusssirene trifft Magnus Aust zum 21:21. Bei noch 18 Sekunden auf der Uhr nimmt der Gästecoach eine Auszeit, sechs Sekunden vor Schluss trifft Westerholts Theodor Gill zum 22:21 und avanciert damit zum Matchwinner für den neuen Primus.

„Es hat heute ganz klar an unserer Angriffsleistung gelegen“, bemängelte Maik König die vielen technischen Fehler und Fehlwürfe. Zudem sei es den Hausherren viel zu selten gelungen ihre große Stärke, das Tempospiel, aufs Parkett zu bringen.

Und doch sah es lange Zeit sehr gut aus für die Ibbenbürener, die in einem Duell auf Augenhöhe über weite Strecken führten und in der Abwehr herausragend gut agierten. Zwölf Minuten vor dem Ende hatte Magnus Aust für die erste Drei-Tore-Führung der König-Sieben gesorgt(19:16), das Momentum war voll auf Seiten der SG.

Doch in der Folge leistete sich der bisheriges Primus offensiv zu viele Nachlässigkeiten, auch die Kraft schien eine Rolle zu spielen.

Trotz der ersten Pleite bleibt der Coach gelassen: „Das ist nur eine Momentaufnahme, die Saison ist noch lang.“

SG Handball Ibbenbüren: Peters, Kuehne – Aust (7 Tore), Dorn (4), Guhe (3), Eilers (3), Winter (2), Mueller (1), Menger (1), Ratert, Heinze, Raczynski.


Zur Mannschaft

Artikel geschrieben von Tobias Mönninghoff
In der IVZ erschienen am Sonntag, 14.12.2025