Halbzeit eins pfui – Halbzeit zwei hui

18. März 2025

SGH-Sieg nach starker Aufholjagd

Am Samstagabend erlebten die Handball-Damen der SGH Ibbenbüren ein Wechselbad der Gefühle: Nach einem unerwarteten Rückstand zur Halbzeit folgte eine fulminante Aufholjagd, die den Zuschauern in der Halle Ost ein packendes Finale bescherte.

Frederieke Krambeer setzt sich energisch gegen Emma Schäkel (l.) und Michelle Ahnefeld durch und erzielt eines ihrer vier Tore. | Foto: Alfred Stegemann

Da dürften sich ganz gewiss einige geärgert haben am Samstagabend – nämlich alle, die nach 30 Minuten des Regionalliga-Spiels der Handball-Damen der SGH Ibbenbüren gegen HSG Petershagen/Lahde die Halle Ost verlassen haben. Nach einer wenig berauschenden ersten Halbzeit lagen die deutlich favorisierten Gastgeberinnen zurück. Was sie dann aber nach dem Seitenwechsel auf die Platte zauberten, war mehr als beeindruckend. Halbzeit eins: 14:15, Halbzeit zwei: 24:14. Macht als Endergebnis 38:29.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit große Schwierigkeiten mit der sehr aggressiven 3:3-Deckung von Petershagen“, meinte Trainer Sascha Zaletel, der im ersten Durchgang einige Male die Welt nicht mehr zu verstehen schien. Defensiv stand seine Mannschaft ganz gut, offensiv zeigte sie vor allem ohne Ball zu wenig Bewegung. So kam der Drittletzte der Tabelle, der seine vier zurückliegenden Spiele verloren hatte, relativ einfach zur Halbzeitführung.

Dann hatte das SGH-Trainerduo um Zaletel und Timo Ortmeyer die zündende Idee. Nicht im Angriff veränderten sie etwas, sondern in der Abwehr. Sie stellten auf eine 5:1-Deckung um. Diese Änderung, gepaart mit einer deutlichen Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft, war schließlich der Schlüssel zum Erfolg.

Bis zum 18:18 blieb es ausgeglichen. Dann zog die SGH, da die Gäste mit der neuen Deckungsvariante überhaupt nicht zurechtkamen, mit einem 8:1-Lauf auf 26:19 davon. Sechs der acht Treffer fielen dabei nach Tempogegenstößen. HSG-Trainer Fin Lasse Röbke nahm bereits in den ersten neun Minuten des zweiten Durchgangs zwei Auszeiten – ohne Erfolg. Die Angriffsmaschinerie der SGH-Damen lief auf Hochtouren. Mit ein wenig mehr Konzentration in der Endphase wären auch locker 40 Tore möglich gewesen.

„In der zweiten Halbzeit haben die Mädels richtig einen draufgelegt“, freute sich Sascha Zaletel. „Da haben wir auch im Positionsspiel immer wieder gute Lösungen gefunden.“ Stark im Angriff, konsequent in der Deckung mit einer überragenden Torfrau Sara Windoffer, die 60 Minuten durchspielte, da Lena Noetzel passen musste, fuhren die Gastgeberinnen einen souveränen Sieg ein, mit dem in dieser Form zur Pause wohl niemand gerechnet hatte.

SG Handball Ibbenbüren: Windoffer – Sriskandarajah (7), Ehring (1), Schilberg, Zaletel (1), Jördemann, Veltmann (1), Neubauer (4), Wöllmer (2/1), Krambeer (4), Aßmann (5), Kleemann (5), Meyer (8).


Zur Mannschaft

Artikel geschrieben von Alfred Stegemann
In der IVZ erschienen am Samstag, 15.03.2025