Interview mit Multi-Sporttalent Fabian Winter

9. Dezember 2023

Alles hat Hand und Fuß

Das 18-jährige Multi-Sporttalent Fabian Winter spielt für zwei unterschiedliche Sportvereine in zwei unterschiedlichen Sportarten. Wie er das alles zusammen auf die Reihe bekommt und wo es manchmal kompliziert wird, verrät er im IVZ-Interview.

Fabian Winter wirft nicht nur Tore für die Herren der SG Handball Ibbenbüren in der Verbandsliga, sondern kickt auch noch für die Fußballer von Arminia Ibbenbüren in der Kreisliga A. | Foto: Alfred Stegemann

Der 18-jährige Fabian Winter kam im Sommer aus der A-Jugend zu den Senioren. Der Schüler des Kepler-Gymnasiums spielt aber gleich für zwei Vereine in zwei unterschiedlichen Sportarten. Zum einen wirft er als mittlerer Rückraumspieler bei der SG Handball Ibbenbüren fleißig Tore in der Verbandsliga, zum anderen steht er auch in der Kreisliga A beim Fußballverein Arminia Ibbenbüren als Innenverteidiger oder Sechser auf dem Feld.

Fabian Winter, seit wann spielen Sie für Arminia Ibbenbüren Fußball, für die SGH Ibbenbüren Handball und warum beide Sportarten gleichzeitig?

Fabian Winter: Fußball spiele ich eigentlich seit ich laufen kann, seit ich drei bin. Meine Eltern sind mit mir oft zum Fußball gegangen und auch meine Brüder kicken. Handball spiele ich seit ich sechs bin. Ein Schulkollege hat mich zum Training mitgenommen und seither habe ich viel Spaß daran. Außerdem habe ich beim Sport viele Freunde kennengelernt.

Wie sieht bei Ihnen eine normale Woche in der Saison aus?

Winter: Eine normale Woche startet mit einer Pause am Montag. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag steht dann Training an. Am Samstag wird in der Regel Handball gespielt und am Sonntag steht die Fußball-Partie an.

Wie viele Trainingseinheiten haben Sie pro Woche und überschneiden sich beide Sportarten?

Winter: Vier Trainingseinheiten habe ich pro Woche und bisher, da habe ich Glück, überschneidet sich kein Training.

Wenn beide Sportarten auf den gleichen Tag fallen, welche hat dann Priorität?

Winter: Wenn es um Spiele geht, hat bisher Handball Priorität. Wenn ich mich aber für eine Sportart entscheiden und die andere aufgeben müsste, dann wäre es eine Bauchentscheidung.

An einem Wochenende, an dem Sie Samstag bei der SGH spielen und am Sonntag für die Arminia auf dem Platz stehen, wie erschöpft sind Sie danach?

Winter: Ich bin der Meinung, dass ich danach kaum erschöpft bin. Meine Eltern sagen schon mal, dass man mir die Erschöpfung anmerkt. Aber ich finde, dass ich beides gut kann.

Wie vereinen Sie Schule, beide Sportarten, Familie und Freunde miteinander?

Winter: Viele Freunde von mir kommen aus dem Fußball und Handball. Durch das Training und die Spiele verbringt man regelmäßig Zeit miteinander. Am Wochenende dann etwas mehr mit den Fußballern auch nach der Partie. Mit der Schule ist es manchmal etwas komplizierter, besonders in der Klausurphase. Der beste Schüler bin ich nicht, aber ich komme gut klar. Wenn man sich mal am Abend länger hinsetzen und lernen muss, dann wird auch mal ein Training abgesagt, aber das mache ich eher ungern.

Arminia Ibbenbüren und die SGH Ibbenbüren stehen beide eher weiter unten in der jeweiligen Tabelle. Mit beiden Mannschaften geht es zurzeit um den Klassenerhalt, wie sehr nehmen die Situationen Sie mit?

Winter: Aus der Jugend ist man schon gewohnt, dass nicht jede Saison glatt läuft, von daher nimmt mich das nicht mit. Natürlich wollen wir im Fußball unten rauskommen und oben angreifen. Wir wollen erfolgreicher sein, und das motiviert einen zusätzlich. Dass wir nach dem Umbruch erst unten drinstehen, war zu erwarten. Im Handball ist unser Ziel der Klassenerhalt, aber das motiviert mich eher, als dass es mich belastet.

Sie sind jetzt ein halbes Jahr bei den Senioren tätig, wie blicken Sie auf das vergangene halbe Sportjahr zurück?

Winter: In der vergangenen Saison habe ich schon im Handball bei der 2. Mannschaft ausgeholfen, zum Ende hin auch bei der Ersten. Beim Fußball war ich nur in der A-Jugend. Seitdem ich bei den Senioren bin, ist es aufregend und spannend. Man lernt sehr viel dazu. Spielerisch und körperlich ist es etwas ganz anderes. Es wird viel körperlicher gespielt. Außerdem ist es ein Lernprozess, ich kann viel von den Älteren lernen.

Was erwarten Sie von der nahen Zukunft sportlich bis zur Sommerpause?

Winter: Meine persönlichen Ziele sind, meine Qualitäten zu verbessern, mich in die Mannschaften einzuspielen und ein wichtiger Bestandteil der Teams zu werden. Mit Arminia erwarte ich, dass wir weiter oben angreifen und mit der SGH erwarte ich, die Klasse zu halten.

Haben Sie schon eine Idee, was Sie in Zukunft beruflich machen wollen?

Winter: Ja, ich beginne eine Ausbildung zum Industriemechaniker nächstes Jahr im August, und dann mal schauen, wie es mir gefällt. Durch meinen Vater bin ich dazu gekommen, der macht so etwas Ähnliches und mein Bruder auch. Beide sind da erfolgreich unterwegs.

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Interview geführt von Bernd Kolkmann
In der IVZ erschienen am Mittwoch, 06.12.2023